1. Liga - Saison 2010 / 2

Jubel in Bodö, Tränen in Frankfurt, Gladbach, Zürich und Braunschweig...

Am Ende hat es nicht gereicht. Auch der Notkauf einer Ersatzwunderlampe und die Beschwörung zweier Schwiegermutter-Dämonen half nix. Eintracht kehrte nicht mehr ein im Hause Alagün. Frankfurt steigt in Liga 2 ab.

Ganz anders die Situation in Gladbach. Juffernbruch hatte nach 7 Saisons erste Liga keine Lust mehr. "Ich suche eine neue Herausforderung, ein Neustart in Liga 2 ist mir gerade recht."

Da die Trainerlegende aber nicht umziehen wollte (und es auch keine anderen Angebote, außer der obligatorischen Werder-Offerte, die jeder Trainer zu Saisonende erhält), entschloss man sich (bzw. Jufferbruch höchst selbst) den Verein in die 2.Liga zu führen. Mission geglückt - letzter Tabellenplatz. Man mag sich auch gar nicht vorstellen was passiert wäre, hätten die Spieler die Anweisungen des Trainers nicht befolgt und vor dem entscheidenen Spiel mal trainiert. Gladbach ohne Juffernbruch - unvorherstellbar, dann lieber 2.Liga. Richtig so!

Braunschweig ohne Bradler - ebenso unvollstellbar. Aber unter Tränen der anwesenden Reporter gab Bradler nach dem Schlusspfiff des Spiels gegen Mainz seinen Rücktritt bekannt. Die 1000 kostenlos verteilten Taschentücherpackungen wollten bei den anwesenden Journalisten nicht reichen. Einige der werten Journalistenkollegen verfolgen Bradler bereits seit den 50er Jahren. "Ohne Bradler kann ich nicht leben." sagte Kapitän Ronni "die Rampe" Rosselmann und verabschiedete sich nach dem Spiel zum FC Basel in die Schweiz.

Wie dem auch sei. Bradler hat erkannt, dass er alles erreicht hat und eine Wiederholung der letztjährigen Meisterschaft auf Dekaden hin unerreichbar bleiben wird, sein Abgang ist nur konsequent. Wir würden uns aber dennoch freuen diesen netten, wenn freilich auch untalentierten älteren Trainerkollegen in Zukunft wiederzusehen.

Wer ist Meister-Nachfolger des sympathischen älteren Herrns mit der Mütze? Stefan Unger, mit dem ersten norwegischen Meister in der Liga42 Geschichte. Die Erfolgsstory mutet nach dem letztjährigen Vize-Meistertitel unheimlich an. Auf alle Fälle wurde in Bodö bei -40°C mit Trockenfisch, selbstgebrannten Doppelkorn, frischgeschnittenen Eiswürfeln direkt aus Hauptverkehrsstraße und Lebertran zünftig gefeiert. Gerüchten zur Folge sol sogar die einzige Frau des Dorfes, die 85jährigen Gudrun Emmasson an den Feierlichkeiten teilgenommen haben. Unklar war am nächsten Morgen, ob die auftretenden Erblindungen nun Teil des Rausches, des selbstgebrannten Doppelkorns oder der freizügig auf den Tischen tanzenden Gudrun waren.

Glücklicherweise war der LL nicht anwesend. Der weilte ein weiteres Mal auf einer der unzähligen Luxusyachten des guten "Andys" um seine Belohnung für das Erreichen des 5.ten Platzes der Lissaboner Mannschaft... ähhhh... des harten Ligabetriebs abzuholen.

Selbst die Einladung zu freier Cervisias bis zum Morgengrauen des Trainerkollegen Ohage nach dem Klassenerhalt konnte ihn da nicht locken. Vor Zeugen versprach Ohage wie jedes Jahr zum Höhepunkt der Feier den Meistertitel nach Barcelona zu holen, bevor er von einer dankbaren Ohnmacht umfangen wurde.

Gegenheimer feiert den Klassenerhalt bescheidener und auch angemessener. Der Gang in die Kirche entspricht wohl eher den höheren Mächten, die eingegriffen haben um Teams wie Malaga oder Barcelona in Liga 1 zu halten. Nachdem man am 33.Spieltag noch 2 Punkte hinter Frankfurt auf einem Abstiegsrang lag. brauchte es endlich mal sowas wie Fußball und was gescah: Ein 6:4 gegen Glasgow. Immerhin wollte Malaga in Liga 1 bleiben.

Zürich hingegen wurde trotz der allseits anerkannten Überlegenheit des Schweizer Fußballs zielgerichtet in Liga 2 geführt. Die LL hat schon die Untersuchungen gegen Trainer Interim1 aufgenommen. Aber seit dem letzten Spieltag ist dieser Mann vom Erdboden verschluckt. Scheinbar ist da ein weiterer Sessel frei geworden. Hat es da aber überhaupt jemanden gegeben? Oder hat der Schatten auf dem Trainerstuhl nur getäuscht und in Wirklichkeit hörten die Hoppers Spieler im Geiste nur noch ihren Lehrmeister Englert, der selbst in Abwesenheit durch seine überragende Präsenz den Spieler Anweisungen zu geben pflegte? War das Präsidium vielliecht gar durch den plötzlichen Abgang des Trainers derart geschockt, dass es handlungsunfähig gar keinen Nachfolger bestimmen konnte? Und wer soll diesen Verein führen, wenn Englert nicht zurück kehrt?

Viele, viele Fragen, die es zu beantworten gilt in der kommenden Saison.

Euer LL

Nils

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